Chōjū-jinbutsu-giga

 

Chōjū-jinbutsu-giga

 

Im 13. Jahrhundert erstellten Mönchsmaler in den großen Klöstern Japans Bildrollen, die buddhistische oder auch profane Themen zum Inhalt hatten.

 

Berühmt sind unter anderem auch die vier Rollen der "Chójú-giga" (satirische Tierbilder), die im Kloster Kózan-ji im Gebirge nordwestlich von Kyoto aufbewahrt werden.

 

Die erste Rolle, aus der auch die auf der Schale abgebildete Szene stammt, stellt eine Folge von Kompositionen humorvoller Spiele von vermenschlichten Tieren dar. Affen, Hasen und Frösche zeigen sich als Schwimmer, Bogenschütze, Reiter und Ringkämpfer. Das Kuriose hierbei ist, dass bei diesen Spielen immer der Schwächere über den Stärkeren siegt.

 

Da kein Text zu den Tuschezeichnungen vorhanden ist, werden diese Szenen unterschiedlich interpretiert.

Schale Nr. 010 - Durchmesser: 12 cm x 12 cm Hoch

 

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In the 13th century, in one of the great monasteries of Japan, a monk painter created scrolls with Buddhist or secular topics. Among others, the four scrolls with "Choju-giga" (satirical pictures of animals) are particularly famous. They are kept in the monastery Kozan-ji in the mountains northwest of Kyoto.

 

The first part, from which the scene on the pot is taken, consists of a series of compositions depicting humorous games of anthropomorphized animals. Monkeys, rabbits and frogs appear up as swimmers, archers, horsemen and wrestlers. The point is that in these games, the weaker one always wins over the stronger.

 

Since the drawings don't contain any text, there are different ways to interpret these scenes.

Pot No. 010 - Diameter: 12 cm x 12 cm height.

Translation: Stefan Ulrich

 

 


Unterglasur-Malerei

 

Die Unter-Glasur-Malerei gehört zu den schwierigsten Glasurtechniken. Sie bedarf einer guten Kenntnis über Glasurverhalten und viel Fingerspitzengefühl.

 

Es gibt mehrere Wege zur Ausführung.

 

Ich brenne meine Schalen zuerst bei ca. 1220° C. Danach wird das gewünschte Bild oder Motiv fertig aufgemalt. Anschließend wird alles mit einer transparenten Glasur überzogen, hierbei muss man sehr gut aufpassen, dass das darunter liegende Bild nicht wieder verwischt wird.

 

Danach brenne ich die Schale noch einmal bei ca. 1080° c. Nach diesem Brand zeigt sich erst, ob die Schale gelungen ist oder nicht.

 

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Underglaze Painting

 

Underglaze painting belongs to the most difficult glazing techniques. It requires special knowledge of glaze characteristics and sleight of hand.

 

There are several ways of execution.

 

I fire my pots first at approximately 1220° C. Then the chosen picture or pattern is painted on it. Afterwards a transparent glaze is applied with great care so that the picture won’t get blurred.

 

Then I fire the pots again at 1080° C. Only after the second firing process it shows whether the pot is a success.

 


Das Meer…

 

…Welle um Welle gemalt,

 

und keine gleicht der anderen.

 

Dynamik in dem Einen, und Ruhe in dem Ganzen

 

Die Schwierigkeit beim Aufmalen der Wellen lag hierbei im unterschiedlichen Schalenumfang. Da sich die Schale nach oben hin öffnet, müssen die einzelnen Wellen nach oben hin in jeder Reihe etwas größer gemalt werden. Würde man bei gleicher Wellengröße der Einfachheit wegen eine Welle (weil der Umfang größer wird) hinzumalen, gäbe es eine sichtbare Naht. Die zweite Schwierigkeit liegt hierin, dass sich jede Reihe, horizontal und vertikal, immer am Ende des Ringes genau treffen muss.

 

Schale 087 Das Meer - Durchmesser: 21,7 cm x 15,5 cm hoch


König der Tiere.
So wie auf dieser Schale wurden in China in der Sung-Zeit Löwen dargestellt.
Die dargestellten Löwen haben wenig Ähnlichkeit mit lebendigen Löwen. Das kommt wahrscheinlich daher, dass die Künstler nie einen Löwen zu Gesicht bekommen haben, denn diese hatte nur der Kaiser in seinem Privatzoo ( ein Geschenk von westlichen Gesandten).
Auf der Schale, denke ich, machen sie trotzdem ein schönes Bild.

King of the beasts.

Like on this pot, Lions were represented in China during the Sung period.

The pictured lions have little resemblance with real lions. This is probably because the artists have never seen a lion, as only the Emperor had some in his private Zoo (a gift from Western envoys).

On the pot I think they still look beautiful.

 

(Translation: Heike van Gunst)

Schale Nr. 114-2 Löwen - Größe:; 29,7 cm x 24,8 cm x 10,3 cm

 


Kranichschale

 

Auch diese Schale war bislang in meinen Träumen, jetzt ist der Traum aus Feuer und Erde entstanden. Die „Kranichschale“

 

Der Kranich steht seit uralten Zeiten in China als Sinnbild für die Langlebigkeit. Man sagt auch „Himmelskranich“ und meint damit alle guten Eigenschaften die man ihm zuschreibt, und so steht er auch als Sinnbild für die „Weisheit“.

 

Auf diesem Bild ist ein Kranich mit dem Unsterblichkeitskraut „chih“ – oder „Ling chih“ im Schnabel dargestellt. Chih ist eine Art von Pilz dem eine halluzinogene Wirkung nachgesagt wird. Auch steht dieses  Kraut symbolisch für die Langlebigkeit.

Ein Kranich mit dem Unsterblichkeitskraut im Schnabel steht  doppeldeutig für die Langlebigkeit. Es besteht also die gute Aussicht, dass diese Schale mehrere tausend Jahre alt werden kann.

Schale 016 Kranich - Größe: 28,5 cm x 28,5 cm x 18,5 cm


...hier noch eine andre Kranichschale

Schale Nr. 150 Kranich - Durchmesser: 19,5 cm x 12 cm hoch